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Defekte Gründachabdichtung erkennen

Woran erkenne ich eine defekte Gründachabdichtung?

 

Die Abdichtung ist das Herzstück jedes Gründachs. Wenn sie beschädigt ist, geht nicht nur die Funktion verloren – es drohen kostspielige Wasserschäden. Doch eine defekte Abdichtung lässt sich oft frühzeitig erkennen, wenn regelmäßig gepflegt und kontrolliert wird.

 

Die Dachabdichtung liegt unterhalb der Vegetations- und Substratschicht – unsichtbar, aber entscheidend. Ihre Aufgabe: das Gebäude dauerhaft vor Feuchtigkeit schützen. Auf einem Gründach ist sie zusätzlich durch Durchwurzelung, stehende Nässe und mechanische Belastung gefährdet. Umso wichtiger ist es, frühe Warnzeichen zu erkennen.

 

 

Typische Anzeichen für eine geschädigte Abdichtung: 

 

1. Modriger Geruch bei feuchtem Wetter

 

Ein fauliger, muffiger Geruch deutet auf stehende Feuchtigkeit oder Staunässe unterhalb der Vegetationsschicht hin – häufig ein Zeichen, dass das Wasser nicht mehr ablaufen kann. Bei längerem Rückstau kann die Abdichtung aufweichen oder sich ablösen.

 

 

2. Wasser tritt im Gebäude aus

 

Sichtbar wird eine beschädigte Abdichtung oft erst durch Feuchteschäden innen – z. B. Wasserflecken an der Decke, nasse Wände, Schimmelbildung. In diesem Fall ist die Undichtigkeit meist schon fortgeschritten und das Gründach muss dringend geöffnet werden.

 

 

3. Vegetation stirbt stellenweise ab 

 

Einzelne Pflanzenbereiche, die trotz guter Witterung vertrocknen oder vermoosen, können auf darunterliegende Stauzonen oder Frostschäden in der Abdichtung hindeuten. Auch Wurzelstress (z. B. durch aufgestaute Feuchtigkeit) kann solche Symptome auslösen.

 

 

4. Wurzelaufwuchs in technischen Bereichen

 

Wenn Gehölze oder andere wurzelintensive Pflanzen in Notüberläufen, Kiesstreifen oder Kontrollschächten auftauchen, besteht die Gefahr, dass ihre Wurzeln bis zur Abdichtung vorgedrungen sind – mit hohem Risiko für Materialverletzungen.

 

👉 Hier erklären wir, wie technische Dachbereiche regelmäßig freigehalten werden sollten ->

 

Ursachen für Abdichtungsschäden

 

  • Mechanische Beschädigung: durch falsche Werkzeuge, Trittschäden, Montagearbeiten
  • Wurzeleinwuchs: bei ungeeigneten Schichten oder fehlender Kontrolle
  • Alterung und Materialermüdung: UV-Strahlung, Temperaturextreme, Aufquellen durch Feuchte
  • Permanente Überlastung: z. B. durch hohe Substratfeuchte, zusätzliche Aufbauten oder Biomasse.

 

Was tun bei Verdacht auf Undichtigkeit?

 

  • Dokumentation und Lokalisierung: Schadstellen fotografieren, mit Datum und Witterungsangaben
  • Pflegeschicht selektiv entfernen: nur durch Fachfirma – um Schäden an intakten Bereichen zu vermeiden
  • Abdichtung prüfen lassen: mit Dichtheitsprüfung, ggf. Rauchgas- oder Thermografie-Analyse
  • Sofortmaßnahmen: betroffene Fläche abdecken, Wassereintritt verhindern, Techniker beauftragen
  • Ursachenanalyse & Sanierung planen: punktuell oder flächig – abhängig von Schadenstyp und Alter der Dachhaut

 

Ergo: Wer früh kontrolliert, spart große Schäden

 

Eine defekte Abdichtung lässt sich früh erkennen – aber nur, wenn die Gründachpflege regelmäßig, fachkundig und mit Blick für technische Details durchgeführt wird. Die Kombination aus Sichtkontrolle, Freischnitt technischer Bereiche und klarer Dokumentation ist der beste Schutz für die Substanz.

 

👉 Unsere Übersicht zur regelmäßigen Gründachpflege und Schadensprävention bietet praxisnahe Informationen für Eigentümer, Hausverwaltungen und Kommunen.