
Gründach: "Unkraut entfernen & jäten"
Gründächer sind lebendige Vegetationsflächen. Damit sie langfristig funktionieren, braucht es fachgerechte Pflege. Ein zentraler Bestandteil ist das Entfernen unerwünschter Pflanzen, im Alltag oft als „Unkraut jäten“ bezeichnet.
Was auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, ist in der Praxis ein wichtiger Eingriff zum Erhalt der Funktion, Sicherheit und ökologischen Stabilität des Daches.
Warum überhaupt jäten?
Begrünte Dächer sind dauerhaft nur dann zuverlässig, wenn sie funktionsfähig, entwässerungssicher und vegetationsgerecht gehalten werden.
Dazu gehört auch, regelmäßig zu kontrollieren, welche Pflanzen sich unkontrolliert ausbreiten oder durch Samenflug neu angesiedelt haben.
Gehölze, tiefwurzelnde Kräuter oder konkurrenzstarke Arten können die geplante Dachbegrünung stören – oder sogar die Dachabdichtung beschädigen.
Typische problematische Arten sind z. B.:
- Birken, Weiden, Ahorn – tiefwurzelnde Gehölze
- Disteln, Ampfer, Berufkraut – verdrängende Kräuter
- Quecke, Schilf – ausläuferbildende Gräser
- Kanadische Goldrute, Götterbaum – invasive Neophyten
Diese Pflanzen können die geplante Vegetation verdrängen, die Entwässerung gefährden oder sich tief ins Dachsystem arbeiten.
Daher ist das frühzeitige Entfernen entscheidend.
Teil der Unterhaltungspflege – fachgerecht durchgeführt
Das Jäten ist fester Bestandteil der regelmäßigen Wartung.
Fachfirmen erkennen anhand von Vegetationsentwicklung, Standort und Aufbau des Daches, welche Pflanzen erhalten bleiben können – und welche entfernt werden müssen.
Dabei geht es nicht um pauschale Entfernung, sondern um fachlich begründetes Selektieren.
Eine typische Pflegemaßnahme umfasst:
- Sichtung und Erfassung der Vegetationsentwicklung
- Entfernen unerwünschter Pflanzen inkl. Wurzelwerk
- Freihalten von Abflüssen, Kiesstreifen, Sicherheitszonen
- Rückschnitt der Zielvegetation, wenn nötig
- Dokumentation der Maßnahmen
Die Ausführung erfolgt in der Regel ein- bis zweimal jährlich – z. B. im Frühjahr und im Frühherbst. Bei stark belasteten oder verwilderten Dächern auch häufiger.
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Artenvielfalt nicht zerstören – sondern gezielt lenken
Ein modernes Gründach ist oft bewusst als ökologischer Lebensraum gedacht – z. B. für Insekten, Wildbienen oder standorttypische Kräuter.
Viele dieser Pflanzen siedeln sich auch von selbst an. Eine pauschale Entfernung wäre hier kontraproduktiv.
Fachkundige Pflege unterscheidet zwischen unerwünschtem Aufwuchs und ökologisch erwünschter Spontanvegetation.
Erfahrene Pflegefirmen verfügen über die botanische Kenntnis, um z. B. Wildthymian, Sedum-Arten oder Glockenblumen zu erhalten – und gleichzeitig invasive Neophyten oder problematische Tiefwurzler zu entfernen.
Gründachpflege bei PV-Anlagen – Unkraut im Modulbereich
Besonders wichtig wird die Unkrautpflege auf Gründächern mit Photovoltaikanlagen.
Hier darf sich keine hohe Vegetation entwickeln, da sie sonst zur Verschattung oder sogar zur Brandgefahr führen kann.
Der Bereich unter und neben den Modulen muss regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden – mit speziellem Blick auf Wurzelentwicklung, Substraterosion und Verfilzung.
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Zusammenfassend:
Unkraut auf dem Gründach ist kein Bagatellthema.
Es geht nicht nur um Ästhetik, sondern um technische Funktion, Sicherheit, Biodiversität und Werterhalt.
Wer regelmäßig jäten lässt – mit fachlicher Einschätzung – sorgt dafür, dass das Gründach langfristig funktioniert, gut entwässert, nicht überwuchert wird und seinen ökologischen Beitrag leisten kann.