Die Kombination aus Dachbegrünung und Photovoltaik (PV) gilt als zukunftsfähig – stellt aber auch besondere Anforderungen an Pflege, Wartung und Kontrolle.
Nur wenn Vegetation, Technik und Entwässerung einwandfrei funktionieren, kann das Zusammenspiel seine Vorteile entfalten – für Energieertrag, Abdichtungsschutz und ökologische Wirkung.
Sie möchten wissen, worauf es bei der Pflege von extensiven Gründächern grundsätzlich ankommt – unabhängig von PV-Modulen?
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Die Vegetation kühlt durch Verdunstung die Umgebungstemperatur ab. Dadurch bleiben die PV-Module kühler, was wiederum die Leistung erhöht.
Studien belegen zwischen 5–10 % Mehrertrag gegenüber PV-Anlagen auf unbegrünten Dächern.
Die Begrünung wirkt als natürlicher Puffer gegen UV-Strahlung, Hitze und Kälte.
Das verlängert die Lebensdauer der Dachabdichtung und schützt vor Temperaturextremen.
Extensive Begrünungen speichern Niederschläge und entlasten die Kanalisation.
Besonders bei Starkregenereignissen ist das ein Vorteil – sowohl ökologisch als auch baulich.
Gründächer schaffen Lebensräume für Insekten, Vögel und Pflanzen.
Sie wirken gegen die Aufheizung der Städte.
Zusätzlich erstellen wir ein Wartungsprotokoll, sowie Bilder für Eigentümer und Betreiber – als fachliche Dokumentation und Nachweis für Versicherung oder Betriebspflicht.
Wird ein Solargründach nicht regelmäßig gepflegt, kann es schnell zu technischen, ökologischen und finanziellen Problemen kommen. Die wichtigsten Folgen im Überblick:
Vorher & Nachher: Gründachpflege mit PV
Die Kombination aus Dachbegrünung und Photovoltaik verlangt eine durchdachte Planung und pflegegerechte Ausführung. Nur bei guter Zugänglichkeit, passenden Modulabständen und dokumentierter Pflege funktioniert das System dauerhaft sicher.
Zugänglichkeit: Zu enge oder zu niedrige Modulaufständerungen machen die Pflege unmöglich. Der Einsatz eines Hubsteigers kann Wartungskosten stark erhöhen.
Planungsfehler: Nicht jede PV-Aufständerung ist mit Dachbegrünung kombinierbar. Es braucht kompatible Systeme – bevorzugt mit Auflastmontage.
Brandschutz & Abstände: Vegetation und PV-Module brauchen ausreichend Abstand – auch aus Gründen des Brandschutzes (z. B. DIN 4102 / TRGS).
Zusätzlich wichtig: Die fachgerechte Dokumentation aller Pflegemaßnahmen – etwa für Versicherungen, Betreiberpflichten oder spätere Nachweise.
Die Verbindung von Photovoltaik und Dachbegrünung ist durchaus sinnvoll – wenn sie richtig geplant und regelmäßig gepflegt wird.
Ohne professionelle Betreuung kann sie jedoch schnell zum Problemfall werden.
Die Modulaufständerung verändert Wind- und Schattenverhältnisse. Es entstehen Mikroklimate, die zu Moosbildung, ungleichmäßigem Pflanzenwachstum oder Trockenstress führen können. Auch mechanische Belastungen auf die Vegetation und deren Unterbau steigen durch Wartungsarbeiten. Pflege erfordert daher angepasste Schnitthöhen, gezielte Entnahme dominanter Arten und erhöhte Aufmerksamkeit bei Substratverlagerungen.
Selbst kleine Verschattungen durch hochwachsende Arten, Moose oder Aufwuchs im Randbereich können den Stromertrag erheblich reduzieren, da viele PV-Module in Reihe geschaltet sind. Ein verschattetes Teilsegment wirkt dann als „Leistungsbremse“ im Gesamtsystem. Regelmäßige Sichtung und selektiver Rückschnitt sind deshalb zwingend.
Biomasse, die sich unter Modulen oder an deren Rändern ansammelt, kann Staunässe, Schimmelbildung oder sogar thermische Belastung erzeugen. In Kombination mit begrenztem Luftaustausch unter PV-Flächen kann dies zu Materialermüdung an Dichtungslagen oder Halterungen führen. Fachgerechte Entsorgung von Schnittgut und Abfegen nach der Pflege sind daher Pflicht.
Arbeiten auf Dächern mit PV-Anlagen unterliegen der DGUV-Vorschrift 38 und ggf. der TRBS 2121. Absturzsicherung, Freihaltung der Fluchtwege und Berührungsschutz der elektrischen Komponenten müssen eingehalten werden. Besonders relevant ist die Vermeidung von Beschädigungen an Kabeln und Modulen durch Werkzeuge oder Trittschäden bei der Begehung.
Flachwachsende, trockenverträgliche Sedum-Arten mit geringer Wüchsigkeit sind ideal. Aufrecht wachsende oder invasive Arten (z. B. Gräser mit Ausläufern, Felsen-Stauden mit hoher Biomasse) können durch Verschattung oder Wurzeleintrag Probleme verursachen. Empfehlenswert ist eine gezielte Mischung mit standortangepasstem Pflegekonzept statt standardisierter Einheitsbegrünung.
Unter PV-Modulen kann sich Feuchtigkeit stauen, wenn Substratverlagerung oder Pflanzenwuchs Abläufe blockieren. Dies erhöht das Risiko von Durchfeuchtung, Frostschäden und Wurzelstress. Eine regelmäßige Funktionskontrolle der Entwässerungselemente – insbesondere in Modulnähe – ist daher essenziell.
Mindestens zweimal jährlich – ideal im Frühjahr und Herbst. Bei intensiver Vegetation, neu angelegten Systemen oder nach Extremwetter auch öfter. Sichtkontrollen durch Fachpersonal erfassen Veränderungen frühzeitig und verhindern Ertragsausfälle oder technische Defekte. Eine visuelle Kontrolle sollte mit Dokumentation und Fotobelegen ergänzt werden.